Fort- und Weiterbildungsangebote für neue Berufsfelder im Bauwesen, Verkehrswesen, Umweltmanagement, in der Telekommunikation und in der Immobilienwirtschaft lagen im Fokus und prägten das EIPOS-Profil.
Die Europäischen Integrationsstudien wurden nun auch auf den Gebieten Gebäudesanierung, Telekommunikation, Verkehrswesen und Immobilienwirtschaft angeboten. Im Herbst 1994 eröffnete der sächsische Ministerpräsident Prof. Kurt Biedenkopf das viersemestrige Studium „Europäische Verkehrsentwicklung“ mit 22 Teilnehmern aus 5 europäischen Ländern. Für die Finanzierung des Studiums, das bis 2000 mit 60 Absolventen stattfand, konnte die Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, namentlich Berthold Beitz, gewonnen werden.
Ab Mitte der neunziger Jahre wurden die EIPOS-Sachverständigenfortbildungen profilprägend. Beginnend mit den zweisemestrigen Fachfortbildungen „Holzschutz“ sowie „Wertermittlung und Baukostenplanung“ haben sich diese Qualifizierungen bis heute zu einer starken Leistungssäule und einen wesentlichen Faktor der deutschlandweiten Reputation des Instituts entwickelt. Im September 1995 begann zudem erstmals eine achtmonatige Fachfortbildung „Umweltbetriebsprüfer“. Dieses neue hochaktuelle berufsbegleitende Programm absolvierten 215 Teilnehmer in Dresden und 150 in Prag.
Weiterbildung und Forschung auf den Gebieten des Bauwesens und der Umweltwissenschaften wurden wirkungsvoll in der Transferstelle für ökologisch orientiertes Bauen zusammengeführt. Einschlägige Lehrgänge, ein Leitfaden „Ökologisches Planen und Bauen“ und eine Datenbank „Umweltverträglichkeit von Baustoffen“ fanden öffentliche Anerkennung.
Als Quelle für die Entwicklung bedarfsgerechter Qualifikationen für die Zukunft nutzte EIPOS die Ergebnisse internationaler Forschungsarbeit. Das Institut übernahm die Koordinierung von sieben internationalen Forschungsprojekten im Rahmen der europäischen Programme FORCE, COMETT, LEONARDO DA VINCI und ADAPT mit 26 Partnern aus 18 Ländern. Diese Leistungen auf nationaler und internationaler Ebene fanden bereits 1994 Akzeptanz mit der Anerkennung als AN-Institut der TU Dresden. Der deutsche Wissenschaftsrat bewertet 1997 in seiner „Empfehlung zur berufsbezogenen wissenschaftlichen Weiterbildung“ EIPOS als „Hochschuleinrichtung mit überregionaler Bedeutung im deutschsprachigen Raum“. Als Bestandteil der Studienliteratur, aber auch als Ratgeber in den einschlägigen Berufsfeldern, entstanden zahlreiche Publikationen im Eigenverlag, darunter das Fachlexikon „Öffentliches und privates Baurecht“ und 10 Studien-hefte für den Fernlehrgang „Wertermittlung und Baukostenplanung“.
Ende 1998 beschäftigte EIPOS e.V. 13 festangestellte Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 2,5 Mio. DM. Nach einem Großbrand infolge Blitzeinschlags musste das Institutsgebäude bei laufendem Lehrbetrieb vollständig saniert werden.