Nachdem das erste Weiterbildungsangebot in der Fachöffentlichkeit wenig Resonanz fand, mussten neue Ansätze für die Programmentwicklung gefunden werden. Maßstab dafür war der Qualifizierungsbedarf von Fach- und Führungskräften für ein erfolgreiches Agieren in einer durch Wettbewerb geprägten Gesellschaft. Kontakte zu Wirtschaftsverbänden, Kammern, Universitäten und Hochschulen halfen beim Entwickeln eines bedarfsgerechten Angebotsprofils in den Bereichen Bauwesen und Umweltwissenschaften. Dazu gehörten Weiterbildungsveranstaltungen (Studiengänge, Anpassungsfortbildungen, Workshops und Fachtagungen), Publikationen (Nachschlagewerke und Studienmaterial) und Datenbanken (Umwelt- und Baukostendatenbank). Allerdings nur ein Drittel der geplanten Veranstaltungen fanden in den ersten Jahren statt. Allein im Holzschutz, im Baurecht und später in der Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik meldeten sich für eine wirtschaftlich vertretbare Kursdurchführung ausreichend Teilnehmer an.
Dem Anspruch der europäischen Dimension folgend, entstanden in Zusammenarbeit mit Universitäten in Tschechien, Polen, der Slowakei, Ungarn, Österreich, Slowenien und Deutschland grenzüberschreitende Programme. Ein bedeutender Höhepunkt war die Eröffnung des Europäischen Integrationsstudiums Umweltwissenschaften (E.I.U.). Im September 1992 nahmen 28 Hochschulabsolventen aus 5 europäischen Ländern ein viersemestriges Studium in Dresden auf. Nach erfolgreichem Abschluss aller Prüfungen schloss das Studium mit einem „Europäischen Diplom“ ab. Es trug die Unterschriften der Rektoren von 11 europäischen Universitäten und Hochschulen. Das E.I.U., das bis 2001 in 8 Matrikeln mit 178 Absolventen angeboten wurde, fand finanzielle Unterstützung zuerst als Modellversuch von der Bund-Länder-Kommission, später durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung.
1993 führte EIPOS sechs Internationale Kolloquien in Dresden, Ljubljana, Prag und Liberec durch. Ein Höhepunkt war das 2. Internationale EIPOS-Kolloquium „Altbausanierung und Rekonstruktion historischer Bauten“ an der TU Prag, auf dem der tschechische Präsident Vaclav Havel die 300 Teilnehmer begrüßte.
Im Oktober 1992 zog das Institut vom Areal der TU Dresden am Weberplatz in die repräsentative Villa der Goetheallee 24. Ende 1993 beschäftigte EIPOS e. V. bereits 11 festangestellte Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 1,2 Mio. DM.