Vakuum Seminar

Interview zum 80. VAKUUM-Seminar

Mit Stolz und Freude feiert das VAKUUM-Seminar sein 80. Jubiläum, das in enger Zusammenarbeit mit der TU Dresden stattfindet. In diesem Rahmen hatten wir die Gelegenheit, Dr. Hansel und PD Dr. Dörr zu interviewen. Beide haben maßgeblich zur Entwicklung und Bedeutung dieses Seminars beigetragen und teilen nun ihre Einsichten zu den vergangenen Jahren, aktuellen Herausforderungen und persönlichen Höhepunkten mit uns.

 

Herzlichen Glückwunsch zum 80. VAKUUM-Seminar bei EIPOS! Wie fühlen Sie sich angesichts dieses bedeutenden Meilensteins?

Dr. Dörr: Es fühlt sich nicht wie das 80. Mal an. Da neue, junge Teilnehmer, die am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen, immer wieder neue Ideen, neue Aspekte und Erfahrungen mit einbringen, ist der Alterungsprozess in diesem Seminar nicht spürbar.

Dr. Hansel: Es war ein besonderes Ereignis, im Mai 1992 den ersten Lehrgang durchzuführen. Die Idee entstand aus einem bestehenden Vakuum-Laboratorium an der TU Dresden, und die Einführung eines berufsbegleitenden Lehrgangs durch EIPOS e.V. war folgerichtig. Seitdem haben rund 1050 Teilnehmer den Lehrgang absolviert.

 

Als das erste Seminar, das bei EIPOS stattfand, hat das VAKUUM-Seminar eine lange Geschichte. Wie würden Sie die Entwicklung und Bedeutung dieses Seminars im Laufe der Jahre beschreiben?

Dr. Dörr: Die Entwicklung des VAKUUM-Seminars bei EIPOS ist eng mit den Fortschritten in der Mikroelektronik verbunden, die seit den 70er Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Tatsächlich finden rund 90% der Halbleitertechnologien im Vakuumbereich statt, was die zentrale Rolle dieser Technologie unterstreicht. Beispiele dafür sind Unternehmen wie Global Foundries, Infineon, Bosch und TSMC. Die stetige Teilnahme neuer Mitglieder spiegelt die wachsende Bedeutung der Mikro- und Nanoelektronik wider, und das Seminar bleibt kontinuierlich an diese Entwicklungen angepasst.

Dr. Hansel: Der Vakuum-Lehrgang etablierte eine neue Form von Intensivseminaren und war der einzige Kurs im Bereich der Mathematik und Naturwissenschaften, neben dem klassischen Angebot von EIPOS im Bauwesen und Brandschutz. Die Einzigartigkeit des Vakuum-Lehrgangs hat sich über die Jahre bewährt.

 

Wie gestaltete sich die Partnerschaft zwischen EIPOS und der TU Dresden?

Dr. Dörr: Die Zusammenarbeit war optimal, da beide Seiten ihre Expertise einbrachten. Die TU Dresden lieferte den wissenschaftlichen Input, während EIPOS das organisatorische Know-how und die Teilnehmerakquise übernahm. Die enge Zusammenarbeit ermöglichte auch die 2014 bundesweite Zertifizierung des Lehrgangs durch die „Deutsche Physikalische Gesellschaft“.

 

Wie hat sich die Teilnahme und das Interesse an den VAKUUM-Seminaren im Laufe der Jahre verändert? Gibt es bestimmte Trends, die Sie beobachtet haben?

Dr. Hansel: Das Interesse ist stetig gewachsen, besonders seitdem wir aktiv auf Unternehmen zugegangen sind und langfristige Partnerschaften aufgebaut haben. Wir haben von zwei auf bis zu vier Lehrgänge pro Jahr erweitert und bieten auch Inhouse-Seminare an, um den Bedarf der Unternehmen zu decken.

 

Können Sie uns einen kurzen Einblick in die Themen und Diskussionen geben, die in dem diesjährigen Seminar behandelt werden?

Dr. Dörr: Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Bereichen der Forschung und Industrie, daher behandeln wir eine Vielzahl von Themen, angefangen vom Grob- und Feinvakuumbereich bis zum Ultrahochvakuum. Besonderes Augenmerk legen wir darauf, den praktischen Aspekten und Fragen der Teilnehmer gerecht zu werden, indem wir einen umfangreichen Praxisteil integrieren, in dem das erworbene Wissen unmittelbar angewendet und gefestigt werden kann.

 

Abschließend, welche persönlichen Höhepunkte oder Erinnerungen haben Sie von den vergangenen 80 Seminaren, die Sie gerne teilen möchten?

Dr. Dörr: Es ist erfreulich zu sehen, dass sich die theoretischen und praktischen Fähigkeiten der Teilnehmer kontinuierlich verbessert haben. Dies zeigt sich darin, dass sie den Lehrinhalten gut folgen können und aktiv an den Praktika teilnehmen. Ein besonderer Höhepunkt war ebenfalls die Zertifizierung durch die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die die Qualität und Relevanz des Seminars unterstreicht. Zudem möchte ich auch die Einzigartigkeit dieses Vakuum-Seminars hervorheben, das sich über die Jahre hinweg als wichtiger Bestandteil der Weiterbildung in diesem Bereich etabliert hat.

Dr. Hansel: Besonders hervorzuheben sind die Kontinuität und Zusammenarbeit, die über 32 Jahre hinweg mit einem Partner, der Fakultät Physik, bestehen. Eine entscheidende Rolle spielen hier die Dozenten, darunter Dr. Jäckel, Dr. Dörr und Dr. Rotter, deren fachliches Wissen, berufliche Erfahrung und persönlicher Umgang maßgeblich zum Erfolg des Seminars beigetragen haben. Ohne ihr Engagement wäre der Lehrgang damals und heute nicht möglich gewesen. Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, da die Thematik nach wie vor an Bedeutung gewinnt, und wir freuen uns auf weitere erfolgreiche Lehrgänge, die in gemeinsamer Arbeit angeboten werden können.

Informationen zum Vakuum-Seminar